12°04,8´ N / 68°51,8´ W

vor Anker in Spanish Water - Curacao

09. Oktober 2008

 

 

Liebe Freunde der flow-Crew,

 

es geht weiter mit den karibischen Träumen von den Beiden auf der ´flow´. Wie Ihr im letzten Bericht erfahren habt, sind wir nach drei Wochen mit Bretti wieder allein. Ja, was haben wir dann in den nächsten vier Wochen bis zu Annes Abflug von der Isla Margarita (Venezuela) angestellt?

 

Das erfahrt Ihr nun in dem schon 14. Reisebericht. Viel Spaß dabei.

 

27. April – 10. Mai 2008 – Aufenthalt auf Trinidad und es gibt doch Schildkröten, so groß wie Du

Bretti´s Taxi ging schon morgens fünf Uhr zum Flughafen. Wir haben uns dann auch nach´m Frühstück von hier verkrümelt. Aber nicht in Richtung New York, sondern in die von uns so geliebte Scotland Bay. In der festen Annahme, dass wir wieder die Ruhe und pure Natur genießen können. Doch wir mussten bald feststellen, dass es Sonntag war und damit alle verfügbaren Power Boote mal ´nen Abstecher in diese Bucht unternahmen. Power Boote sind kleine Plasteflitzer mit mindestens zwei Außenbordern mit je 150 oder mehr PS und großen Boxen, damit man auch bei Vollgas noch Musik hören kann. Die machen auch richtig gut Welle, selbst bei wenig Fahrt, wenn sie nah an uns vorbei „gecruised“ sind. Man hatte das Gefühl, dass alle Power Boote aus dem gigantischen „Regal“ von Power Boats (Bootswerft in Chaguaramas) zu Wasser gelassen wurden. Es war eben Sonntag...

 

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Am nächsten Tag mussten wir wieder zurück in die Zivilisation der Bootswerften, um einige Dinge zu erledigen. So war unter anderem Diesel- und Wasserbunkern dran. Hier in Trinidad zahlt man für den Liter Diesel nur 15 Cent. Na ja, die nächste Bohrinsel ist nur zehn Kilometer entfernt. Fürs Wasser mussten wir nichts bezahlen. Wenn man einfach ganz frech seine Kanister an einem der zahlreichen, nicht abgeschlossenen Wasserhähne, voll füllt ... Auf den anderen karibischen Inseln gab es diese Möglichkeiten nie. Da hatte jede Zapfstelle, selbst die an privaten Häusern, ein Vorhängeschloss dran. Genauso haben wir es auch mit der Dusche gehandhabt. Einfach rein ins Waschhaus von Power Boats und wieder raus. Als hätte man sein Schiff bei der Werft stehen. Selbstbewusst und frisch geduscht war die Devise...

Was war noch zu erledigen? Natürlich Wäsche waschen. Diesmal aber nicht mit der Hand, denn für nur zwei Euro die Waschmaschine lohnt es sich nun wirklich nicht. Dennoch mussten wir erst andere Segler in einer Marina fragen, ob sie für uns die Coins für die Waschmaschine kaufen würden. Wir selbst konnten diese nicht kaufen, weil wir nicht in der Marina lagen. Neben diesen alltäglichen Dingen, die Ihr in Deutschland so nach der Arbeit oder am Wochenende erledigt, war natürlich auch die Pflege der flow – unseres zu Hauses - wieder dran. Marcus baute unter anderem eine endgültige Lösung der Entlüftungsleitung des Seewasserkreislaufes für einen reibungslosen Start des Volvos (ist bisher auch immer wieder angesprungen – funktioniert also). Weitere unzählige andere Sachen standen auf der Wartungs- und Checkliste, die wir immer mal wieder abarbeiten. Es war schon praktisch, dass in der Nähe gut sortierte Bootsausrüster ansässig sind. Da blieb bei Marcus kein Auge trocken. Es war fast so, als wenn die Anne in Dresden oder anderswo durch Schnickschnackläden streift. Unsere Augen waren also immer riesig und die Sachen im Einkaufskorb jedoch eher spärlich, da man ein bissl auch auf´s Geld achten sollte. Und siehe da, es geht auch ohne den tollen „vergoldeten Schraubenzieher“...

 

 

Wir landen mit dem Dingi auf einer Gefängnisinsel

 

An einem Vormittag war das Wasser so ruhig, daß wir mit unserem kleinen „Gummilutscher“ raus in die Bucht von Praia fuhren. Die Nachbarinsel Caspar Grande war unser Ziel. Sie begrüßte uns mit einem netten kleinen Hafen, wo wir das Dingi an der Mole festbanden. Bis auf die zwei verwahrlosten Schiffe – das tat echt weh - machte der Hafen mit den netten kleinen bunt bemalten Häuschen einen angenehmen Eindruck. Doch als wir über die Insel spazierten, sahen wir sehr schnell, dass hier der Hund begraben war. Nichts war los, absolute Nebensaison. Pools wurden sauber gemacht, Liegen standen ungenutzt am Strand. Ein Schild wies auf die wilden vergangen Tage der Insel hin:

 

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Und  es war keine Menschenseele auf den Strassen zu sehen. Jedoch gab es viele Aktivitäten in den zahlreichen Häusern. Es waren immer runde Häuser (sicherlich Ferienhäuser), die auf Stelzen am Berghang errichtet wurden. Man sah (ingenieurtechnisch) die kompletten haustechnischen Installationen von unten und konnte sich demzufolge denken, wo Küche und Bad wohl angeordnet sein mögen.

 

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Dennoch gaben die bewohnten Häuser einen schönen Einblick wie es sein kann, wenn ein bisschen Leben vorhanden ist.

 

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Als wir dann wieder ins Dingi stiegen und aus der kleinen Hafenanlage herausfuhren, wurden wir nochmals an die alten brasilianischen Zeiten von Belem im Rio Para erinnert...

 

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In der Ferne sahen wir eine weitere Insel. Nach dem Aussehen zu urteilen, stellten wir uns eine alte Festung mit hohen weißen Mauern vor. Bestimmt wird auch ein Museum drin sein und uns Aufschluss über die Zeitgeschichte dieser Festung geben...

 

ImageMit dieser Vorstellung kamen wir der kleinen Insel näher. Am Steg angelten drei Männer und ein weiterer Mann gestikulierte etwas mit den Händen. Wir verstanden es so, dass wir weiter rechts an der kleinen Mole anlegen sollten. Das taten wir auch, doch dann machte er uns unmissverständlich deutlich, dass Anlegen hier verboten ist, da es sich um eine Gefängnisinsel handelt. Also waren die drei Angler Häftlinge - mit welcher Geschichte wohl???? Und wie mögen wohl die Zellen aussehen – immer noch so wie vor hundert Jahren????

 

 

 

 

Etwas irritiert legten wir wieder ab und nahmen in einem großen Bogen um den Steg mit Kurs auf ein altes Schiffswrack in der Nähe. Später haben wir gesehen, dass in der Seekarte diese kleine Insel wirklich als Gefängnisinsel ausgewiesen ist ... Mit einem Blick zurück hätte man aus dieser Perspektive glauben können, es sei die Insel von Robinson Crusoe.

 

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Mit gemächlicher Fahrt motorten wir also zu dem Schiffswrack. In dieser Zeit sahen wir, wie die Polizei am Steg, an dem wir gerade waren, festmachte. Manchmal ist es wirklich besser, nicht zuviel zu wissen. Da macht man Dinge, die man sonst nicht tun würde....

Bei dem Schiffswrack stellte sich heraus, dass es echt aus Rostock stammte. Wie und wann ist das wohl über den Teich gekommen? Und warum liegt es jetzt hier rum und verrottet so langsam? Diese Fragen konnte uns leider niemand beantworten. Von dieser Bauart fuhren aber noch einige andere Frachter in der Bucht von Praia herum.

 

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Mit Hilfe einer heruntergelassenen Strickleiter konnten wir auf das Schiffswrack klettern. Es war alles abgebrannt und verrostete so langsam... Erschreckend aber war der Ölfilm, der im Laderaum durch die Strömung und die Wellen, die durch irgendein Loch in den Laderaum drangen, aufgewühlt wurde. Mit dem eindringenden Schwell strudelte das Wasser in verschiedenen Farben auf und ab. Wir sahen die Unterkünfte und massenhaft verschmorte Kabel auf der Brücke, wo einst der Kapitän das Schiff steuerte.

 

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Unterwegs mit der flow zu Nachbarinseln und nur noch zwei Tage bis zur Inselrundreise mit dem Auto

 

Da es in der Bucht von Chaguaramas nicht so erhebend ist, fuhren wir, als alle Dinge erledigt waren, wieder in die Scotland Bay. Ja, Ihr hättet es genauso gemacht. Es klingt langweilig, immer am gleichen Ort zu sein, aber in nur 30 Minuten ist man in einer völlig anderen Welt. Kein Haus, keine Strasse, kein Supermarkt. Nur hohe bewaldete Berge ringsum. Diese Bucht ist nur zu Wasser erreichbar. Abends sieht man die Pelikane fischen und in der Dämmerung spielt der Regenwald sein eigenes Lied. Einen Tag verbrachten wir dort. Anne nähte die Nähte unseres flexiblen Solarpaneels nach, weil die Sonne den Faden langsam auflöste. Marcus machte mit der Tauchausrüstung das Unterwasserschiff sauber. Seit einem Jahr ist die flow nun im Wasser und es kostete mehr als eine Stunde Arbeit, um sie von dem Bewuchs wieder zu befreien. Als wir von den Kap Verden losgefahren sind, war auch schon etwas Bewuchs am Unterwasserschiff, doch der Aufenthalt in den Flüssen Südamerikas (Süßwasser) löste die kleinen Algen tadellos ab.

 

Dann fuhren wir nochmals auf die Insel, wo die verfallenen Häuser der ehemaligen Leprastation stehen. Im letzten Reisebericht hatten wir kurz davon berichtet. Wir erkundeten zwei riesengroße dreistöckige Holzbauten. Auf dem Weg dahin kamen wir an einem kleinen Friedhof vorbei. Ganz versteckt im Wald, warfen die Baumkronen Schatten auf die Grabsteine der hier bestatteten Frauen. Es waren ausschließlich Frauen (Krankenschwestern?), die aus Frankreich stammten.

 

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Eines der Häuser war an einem Hang gebaut und hatte neben den zwei Stockwerken, die man sah, noch weitere zwei am Hang. Wir schlichen durch das Haus. Edle Holz- und Marmorfußböden zierten manche Zimmer. Solche Zimmer hatten auch einen wunderbaren Ausblick auf die weitläufige Bucht.

 

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In einem anderen Gebäude waren im Obergeschoß die Unterkünfte der Patienten untergebracht. Ein sehr langes Gebäude mit einem umlaufenden Balkon. Wenn man draußen stand, konnte man das Meer sehen und im Gesicht eine leichte Brise spüren. Man sah Bettgestelle auf dem Flur stehen und die Zimmernummern waren auch noch zu erkennen. Es fehlten schon einige Dielenbretter, so war Vorsicht geboten bei unserer persönlichen Visite.

 

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Im Erdgeschoß waren mehrere riesige Säle angeordnet. In jedem Saal war ein anderes Wappen an die Wand gezeichnet.

 

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Als wir in ein flaches Gebäude vordrangen – es muß die Küche gewesen sein – kreisten plötzlich mehrere Fledermäuse dicht über unsere Köpfe. Das war das Zeichen für den Rückzug...

 

Weiter ging es mit dem Dingi an eine Stelle der Insel, die nur etwa 100 Meter breit ist. Man läuft durch einen kleinen Wald und ist plötzlich auf der anderen Seite - mit Blick auf Venezuela. Ein wunderschöner Sandstrand lädt dort zum Baden ein. Doch was sich uns in dem kurzen Waldstück bot, war erschreckend. Als Wald konnte man diesen Ort nicht mehr bezeichnen. Müllhalde der Zivilisation wäre der richtige Ausdruck. Man musste sich nicht zwischen Bäumen den Weg bahnen, nein - zwischen Verpackungsresten aus Plaste und Styropor.

 

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Als wir vom Baden wieder durch den Wald Richtung Dingi gingen, wussten wir, warum es hier so aussieht. Es ist dazu zu sagen, dass die Insel unbewohnt ist. Na ja, der Leuchtturmwärter zählt mal nicht mit.

Glücklicherweise legte erst nach unserem Badespaß ein Vergnügungsdampfer mit lauter Musik an. Uns kamen viele Leute entgegen. Und alle hatten Gefrierboxen dabei. Manche mussten bereits zehn Meter vom Schiff entfernt ihren ersten Barcadi mit Eiswürfeln aus Plastebechern nehmen. Die blieben dann einfach dort liegen ...

 

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Natürlich hatten sie auch an Mittag gedacht. Da gab es irgendwas von KFC oder einer Dönerbude, hübsch eingepackt in Styropor. All dies blieb im Wald und auch am Ufer einfach liegen! Wir fischten mit dem Dingi Mengen von Plastebechern, Flaschen usw. auf. Man kann nicht glauben, dass die Leute sich soviel Arbeit machen, das schwere volle Zeugs mitzuschleppen und dann das leere aufgebrauchte – was viel leichter ist – nicht wieder mitnehmen können. Platz ist doch da in der leeren Gefrierbox!? Es war für uns schockierend und man überlegt dann schon, was man dagegen machen kann. Warum fühlen sich die Leute in dem Müll wohl und ohne jegliche Verantwortung?

 

Nichts desto trotz passierte noch etwas ganz Schönes. Marcus war gerade am Schwimmen – zweimal rund flow - als Anne rief: „Da sind Delfine!“. Er musste gar nicht weiter nachdenken, so schnell war er wieder auf´m Schiff. Nicht, weil er schnell zu den Delfinen wollte. Ne, er hatte Schiss in der Buxe... Die Delfine waren so nah an unserem Schiff, dass sie sich sogar unseren Ankerball (der kleine gelbe Ball auf dem linken Foto) anschauten.

 

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Als wir dann ein anderes Dingi in der Nähe der Delfine sahen, setzten wir uns auch in unseres und motorten den Delfinen über eine Stunde in der Bucht hinterher. (In dieser Zeit fischten wir eben auch den Müll der Passagiere des Vergnügungsdampfers aus dem Wasser.) Es war ein Traum, im Dingi zu stehen und zu sehen, wie diese eleganten Schimmer knapp unter unserem Dingi vorbeischwammen. Selbst kleine Delfine hatten ihren Spaß unter unserem Dingi vorbeizuschnellen. Es ist viel aufregender, aus dieser Nähe und nur mit bissl Gummi dazwischen, diese Tiere zu erleben. Aber ins Wasser mit Taucherbrille sind wir beide nicht. Das war uns unheimlich. Was hättet Ihr denn gemacht? Jeder träumt doch davon, mit Flipper um die Wette zu schwimmen. Ne, wenn Du dann die Möglichkeit hast und vorher die kraftvollen Bewegungen der Tiere siehst, überlegst Du Dir vielleicht doch ins Wasser zu gehen...

 

Wir mussten wieder zurück nach Chaguaramas, weil wir für den nächsten Tag ein Auto für zwei Tage gemietet hatten. Es war unglaublich, aber wir zahlten umgerechnet nur 30,- Euro. Und nicht, dass Ihr denkt, es war eins vom Hinterhof. Nein, das Auto war in gutem Zustand und hatte alles, was man braucht (sogar Automatic). Nur das Steuerrad war auf der falschen Seite. Na ja, das fing ja schon beim Anschnallen an. Da greifste als Fahrer wie immer nach links und stichst dabei Anne fast die Augen aus... Dennoch hatte Marcus sich schnell an den Linksverkehr gewöhnt. Dennoch hatte jedes Auto erstmal Vorfahrt...

 

 

Mit dem Auto unterwegs zur Nord- und Ostküste

 

Es machte richtig Spaß, mal wieder am Steuer zu sitzen und eine Insel zu erkunden. Unser Hauptziel war irgendein Strand, wo die Riesenschildkröten (Leatherback) an Land kommen, um ihre Eier abzulegen. Dieses einmalige Naturschauspiel findet nicht immer statt. Wir wussten aber, dass wir zur richtigen Zeit da sind und es im Norden solche Strände gibt. Also ging die Fahrt erst einmal durch das Landesinnere an die Ostküste und dann entlang der Nordküste wieder zurück nach Westen. Wir klapperten jeden Strand ab und fragten die Leute, ob hier die Schildkröten anlanden. Eine andere/direkte  Straßenverbindung gab es nicht. Das war auch gut so, denn so sah man ein anderes Trinidad, nur ein paar Kilometer weg von Port of Spain und Chaguaramas. Es war gleich ländlicher. Mit vielen unbebauten Flächen, wo sich der Regenwald noch richtig austoben kann. Wir fuhren auf schmalen Straßen durch den Regenwald, die schon einige Löcher hatten. Immer mal wieder hielten wir an, wie auch an diesem Strand, wo Marcus vom Rettungsturm aus die Lage im Auge hatte. Am nächsten Strand konnte Anne wieder ihrem Fotoflash freien Lauf lassen.

 

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Die Straße an der Nordküste verlief oft direkt am Strand entlang. Man hatte immer wieder wunderschöne Blicke auf das Meer. Wie gesagt, wir hielten an jedem größeren Strand an, um nach Zeichen der Schildkröten zu suchen. Da wir ja noch keine vorher sahen, fragten wir immer vorsichtshalber ein paar Einheimische. Irgendwann fanden wir den ultimativen Turtle-Strand in Grande Riviere. Ja, es gab sogar eine Rezeption, wo man Führungen buchen konnte. Die Führungen gingen aber erst ab 20 Uhr los. Das wollten wir nicht – Führung. Das können wir doch auch allein entdecken, dachten wir uns. Aber so dachten auch schon Leute vor uns und deshalb gab es einige Sicherheitsvorkehrungen. Doch dazu später. Wir betraten den Strand am Nachmittag zum ersten Mal. Und ehrlich, wir sahen mit unserem, noch ungeschultem Turtleauge, keine Anzeichen des Spektakels, das sich hier jeden Abend abspielt. Da wir noch ein wenig Zeit bis zum Abend hatten, fuhren wir weiter bis die Strasse endete. Die Strasse wurde immer enger und die Brücken immer abenteuerlicher. Langsam fuhren wir drüber ...

 

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Wir kamen in dem Ort Matelot an. Es war wie in anderen Orten ruhig und friedlich. Wir sahen ein paar Fischern beim Flicken ihrer Netzte zu, Männer saßen mit Bierflaschen in der Hand an irgendeiner Ecke. Und zwei kleine Mädchen waren ganz verlegen, als sie uns Bleichgesichter sahen...

 

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Auf dem Rückweg zum Turtle-Strand machten wir nochmals Stopp an einem glasklaren Fluss, der in´s Meer mündete. Dort beeindruckte uns vor allem ein riesiger Baum. Man sieht auf dem Bild die kleine Anne mit dem blauen Rucksack auf dem Weg zum Fluss. Hier konnten wir uns im Süßwasser waschen und im kühlenden Flusswasser noch etwas wandern.

 

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Als wir dann wieder in Grande Riviere ankamen, suchten wir uns einen sicheren Platz, da wir ja im Auto übernachten wollten. Wir parkten einfach auf dem Parkplatz dieses kleinen Hotels, das direkt am Strand stand. Bis zum Wasser musste man nur 50 Schritte laufen...

 

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Wir leisteten uns ein kühles Bier von der Hotelbar und gingen mit Brot sowie ´ner Büchse Thunfisch an den Strand. Doch zum Festschmaus kam es nicht, da die ersten Mücken uns arg einheizten und eine Bande von Hunden wohl den Thunfisch schon durch die Dose rochen. Das waren einige Gründe, doch der wichtigste, der uns zwei Tage lang hätte fasten lassen, war der Anblick unserer ersten Riesenschildkröte, die sich noch vorm Dunkelwerden an den Strand quälte. Das ist eigentlich nicht typisch. Die Tiere wollen im Schutz der Dunkelheit ungestört sein. Außerdem irritiert sie das Licht. Wir wagten uns mit vorsichtigen Schritten ganz nah ran.

 

ImageWir waren einfach sprachlos! Völlig fasziniert sahen wir zu, wie sich der große Körper Stück für Stück über den Sand schleppte. Dennoch blieb sie immer in der Nähe des Meeres und mit ein paar kraftvollen Zügen verschwand sie wieder im Wasser.

 

Nach dem Essen im Auto rappelten wir uns dann nochmals auf, um uns an den Strand zu schleichen. Doch das war gar nicht mehr möglich. Der einzige Zugang war mit einer Schranke abgesperrt. Von sechs Uhr abends bis sechs Uhr morgens wird der Strand von einer örtlichen Umweltgruppe kontrolliert. Das war auch gut so, damit sich nicht solche unbedarften Touristen wie wir einfach in das Gewimmel der eiablegenden Turtles mischen. Wir wussten noch nicht, dass an diesem Strand jeden Abend ungefähr 100 !!! Schildkröten anlanden...

 

 

Natürlich nahmen wir dann an solch einer Führung teil. Doch zuvor sahen wir uns im kleinen Informationszentrum (neben 15 cm langen Riesenheuschrecken) einen Film über das Leben und die Gefahren für diese Urtiere an. Die freundlichen Mädels hinterm Tresen sahen uns die Furcht vor den Heuschrecken an, nahmen sie kurzerhand in die Hände und warfen sie raus. Mit bewundernden Blicken bedankten wir uns.

 

 

Dann ging die Führung los. Mit zwei anderen Pärchen betraten wir den Strand und da wimmelte es von Schildkröten. Zusammen mit dem Guide gingen wir langsam auf eine der riesigen Schildkröten zu. Diese war etwa 1,5 m lang und sie war schon dabei, mit ihren Hinterflossen ein Loch in den Sand zu graben. Wir standen hinter ihr und lauschten den Erklärungen. Der Guide hatte eine Lampe mit rotem Licht, dass die Tiere angeblich nicht wahrnehmen können. Damit leuchtete er immer wieder mal in das Loch. Fasziniert sahen wir, wie präzise die Riesenschildkröte den Sand zur Seite schaufelte. Dabei fiel kein einziges Körnchen in das fast ein Meter tiefe Loch wieder hinein. Nach vielleicht einer halben Stunden deckte sie mit einer Hinterflosse dann das Loch zu und das war das Zeichen, dass sie nun begann, die Eier zu legen. Immer wieder holte sie gaaaaanz tief Luft. Der Guide meinte, nun sei sie in Trance und wir könnten einen Blick in das Loch wagen. Vorsichtig schob er die Hinterflosse ein Stück zur Seite und im Licht seiner Lampe sahen wir, wie die Eier in das Loch fielen. 80 bis 100 Stück legt so eine Schildkröte. Sie sehen ein bisschen aus wie Tischtennisbälle und haben eine weiche Schale, damit sie nicht kaputt gehen, wenn sie aufeinander fallen. Der heiße Sand wird sie dann „ausbrüten“. Bei dieser Gelegenheit, die Riesenschildkröte war noch immer in Trance, konnten wir sie auch mal anfassen. Und wirklich, der Panzer fühlte sich an, als sei er mit ganz weichem Leder überzogen. Daher auch der Name „leatherback turtle“.  Das Eierlegen nahm auch eine knappe halbe Stunde in Anspruch. Nun ging die Riesenschildkröte daran, die Eier sorgsam wieder mit Sand zu bedecken. Sie schaufelte also mit ihren Hinterflossen wieder Sand darauf. Zwischendurch drückte sie ihn immer mal fest an. Zum Schluss wedelte sie mit allen vier Flossen Sand hinter sich, über sich und um sich herum. Dabei drehte sie sich auch noch und am Ende war nicht mehr zu sehen, wo sich das Loch mit den Eiern befand. Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten, schob sie ihren schweren Körper (Riesenschildkröten können bis zu eine Tonne !!! wiegen) unendlich mühsam über den Sand in Richtung Meer. Nach einer Weile umspülte sie endlich wieder das Wasser und nach zwei, drei Zügen wurde ihr Gewicht wieder getragen. Sie war wieder in ihrem eigentlichen Element. Die ganze anstrengende Prozedur dauerte ungefähr zwei Stunden. Wie verzaubert von diesem Erlebnis standen wir noch lange am Wasser und konnten die Erleichterung förmlich mit spüren. (Ein bisschen voyeuristisch kamen wir uns während der ganzen Beobachtung schon vor. Die Vorstellung, bei der Entbindung so beobachtet zu werden wie wir es eben bei der Riesenschildkröte taten, war Anne sehr dubios.) 

 

Kurz vor Mitternacht verkrochen wir uns in das Auto. Doch wir taten kein Auge zu, da Mückenalarm Stufe „Blutrot“ herrschte. Gegen drei Uhr morgens beschlossen wir, ein Stück weiter zu fahren und fanden im Wald einen idealen Parkplatz. Etwas angeschrägt, aber dafür kühl und ohne Moskitos. Dann verschliefen wir fast das morgendliche Spektakel. Es war schon seit einer halben Stunde hell und wir rasten zurück zum Strand. Und dort sahen wir doch tatsächlich noch drei Turtles. Im morgendlichen Sonnenlicht konnten wir also noch einmal fasziniert dem Naturschauspiel beiwohnen.

 

Auf dem nächsten Foto seht Ihr eine der Schildkröten, die ihre Eier in das bis zu einen Meter tiefe Loch fallen lässt. Vor Anstrengung sind die Augen geschlossen und sie ist gerade dabei, tief Luft zu holen....

 

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Am Morgen sah der Strand wie ein riesengroßer aufgewühlter Sandkasten aus, in dem sich in der Nacht eine ganze Clique von Kindern schwer zu schaffen gemacht hatte. Es gab keine ebene Fläche mehr, wo man sein Badehandtuch hätte hinlegen können. Ein Loch neben dem anderen und dazwischen unzählige Hügel prägten das Strandbild. Es fehlten nur noch Kleckerburgen...

Und zwischendrin lagen frische Eierschalen. Das war auch der Grund, weshalb diese Hundebande bereits früh am Morgen auf den Beinen war. Sogar Geier lauerten am Strand auf ihre Gelegenheit für ein ordentliches Frühstück.

An diesen relativ kleinen Strand legen so viele Riesenschildkröten ihre Eier ab, dass sie Lochgraben gegenseitig ihre Eier ausgraben. Diese sind dann ein gefundenes Fressen für Hunde, Vögel und auch Krabben. Sie haben sehr leichte und zugleich schmackhafte Beute. 

 

 

Diese Schildkröte (war übrigens die Letzte am Strand) begleiteten wir in sichern Abstand auf ihrem Weg ins Wasser. Wir ließen erst unseren Blick ab, als sie komplett vom Wasser umspült wurde und in den Wellen verschwand. Vielleicht wird sie in dieser Saison wieder am Strand erscheinen, um ihre Eier abzulegen. Einige Turtles kommen zwei bis dreimal in einer Saison an den gleichen Strand. Die Saison dauert von Februar bis August.

 

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Als auch diese letzte Schildkröte ihren Weg zurück ins Meer gefunden hatte, schlenderten wir in Gedanken zum Hotel und baten die Putzfrauen nach einem Kaffee. Und da wir so freundlich fragten oder aber auch zu übermüdet aussahen, wurde für uns eine Ausnahme gemacht. Denn wie man uns sagte, gibt es so früh eigentlich noch kein Frühstück. Dafür schmeckte der Kaffee aber ausgesprochen lecker. Vielleicht lag es daran, dass das kleine Hotel in Italienischer Hand ist...

Es war ein purer Genuss, nach solch einer Nacht mit so beeindruckenden Erlebnissen an diesem Strand mit einer Tasse Kaffee zu sitzen. Wir saßen da und konnten kaum glauben, dass wir gerade eben mit Riesenschildkröten den Strand teilten.

 

 

 

Immer noch völlig fasziniert ging es weiter an die Ostküste. Wir fuhren an einzelnen Dörfchen vorbei, wo nur eine handvoll Häuser stehen und die Kinder von einer Quelle das Wasser in Eimern nach Hause tragen müssen. Eigentlich ist in Trinidad Schulpflicht, aber auf dem Dorf nimmt man das nicht so ernst. Dann kamen wir an einen Strand, der sich über eine Länge von 20 Kilometern nur in einem einzigen glatten Weiß zeigte.

 

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Wir hielten an einigen Stellen an, aber nichts änderte sich an diesem Bild. Es waren nirgendwo Leute, um sich etwas abzukühlen. Palmen standen am Ufer, man konnte tolle Fundstücke auflesen und sogar Obst wurde angespült. Und auch Handys ... Diese Palette auf dem rechten Bild schwamm wohl schon sehr lang auf dem Atlantik rum.... nun leben kleine niedliche Muscheln darauf.

 

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ACHTUNG, ACHTUNG, ACHTUNG !!!

 

Das nebenstehende Bild ist kein Schweinskram! Wer sich die wildesten Vorstellungen macht, ja dafür können wir nichts. Was Ihr da seht, ist eine gefährliche Nesselqualle namens Portugiesische Galeere, die in den Monaten April bis August an den atlantischen Küsten vorkommt. Auf Schildern wird davor gewarnt, dass man mit Vorsicht baden gehen soll und wenn man mit solch einer Qualle in Berührung kommt, schnellstens zum Arzt gehen sollte. Den aufgeblasenen Ballon benutzt die Qualle als „Segel“, um sich fortzubewegen.

 

 

 

 

Wie gesagt, ein Strand von 20 Kilometer Länge und nirgendwo eine Menschenseele. Vielleicht ist die Qualle die Erklärung dafür. Die Straße führte schnurgerade direkt am Wasser entlang und durch eine Palmenplantage. Schilder wiesen überall auf privates Eigentum hin. An einer Stelle lagen sogar haufenweise leere Kokosnussschalen rum. Jedoch war keine Spur von einer  „Produktionsgenossenschaft“ zu sehen...

 

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Wir waren also auch nicht an dem Strand baden und fuhren weg von der Ostküste ins Landesinnere. Auf dem Weg in die Stadt San Fernando sahen wir diesen indischen Hindutempel. Auch eine Moschee war sehr besucherfreundlich an der Hauptstrasse platziert.

 

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Diese Tatsache verrät, dass auch auf Trinidad wirklich ein bunter Völkermix existiert. Uns fiel aber auf, dass in großen Städten meistens nur die Inder geschäftstüchtig sind. Die fahren kleine Taxen oder haben ein eigenes Geschäft. Wir - wir betonen ´wir´ - haben keinen schwarzen Ladenbesitzer hinterm Tresen gesehen. Doch wir konnten ja auch nicht in jedem Geschäft sein...

 

Am Nachmittag kamen wir in San Fernando an. Es hat ein wenig Mühe gekostet, da wir uns mehrfach verfuhren. Gerade war die Schule aus oder es gab Hitzefrei – gibt es das hier eigentlich?!

 

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Es herrschten 36 °C Hitze und wir verkrochen uns in einen gekühlten Food Court. Ja, da konnte man an allerlei Ständen Essen aus aller Welt aussuchen: thailändisch, chinesisch und so was wie KFC. Also wie in Deutschland. Wir entschieden uns für ein Stück Schokotorte und einen löslichen lauwarmen Kaffee vom Inder. Den Kaffee aufzutreiben, war richtig schwierig. Überall gab es nur kalte Getränke. Aber mal ehrlich, ´ne kalte Cola zu einem Stück Schokotorte ist doch nix, oder?!

 

Mehr haben wir von dieser Stadt nicht gesehen, da uns der wenige Schlaf und vor allem die Hitze zu schaffen machten. Am Abend kamen wir geschafft auf unserem schaukelnden zu Hause an. Man, waren das zwei erlebnisreiche Tage...

 

 

Wir klappern einige Buchten an der Nordküste von Trinidad mit der flow ab

 

ImageBeim Abschied von Chaguaramas sahen wir dem sagenhaften Anlegemanöver eines amerikanischen Kriegsschiffes zu. Ohne Hilfe legte es in nur zwei Stunden längs an die Pier an...

 

Nachdem wir diesmal ohne unsere Anfängerfehler in Richtung Tobago ausklariert hatten, ging es an der Nordküste von Trinidad Richtung Osten. Auf dem Weg in die erste Ankerbucht warfen wir die Angel aus und dann biss wirklich unser Mittagsmahl an. Der Name des Fisches ist uns bis heute noch unbekannt. Kurz vor der Ankerbucht war eine große Anzahl von Pelikanen zu beobachten, die gelangweilt auf der Wasseroberfläche schwammen. Doch als wir bei ihnen vorbeikamen, erhoben sie sich mühsam mit kraftvollen Flügelschlägen aus dem Wasser und setzten sich nur wenige Meter weiter wieder ins Wasser. Natürlich in unsere Fahrtrichtung... Das Spielchen dauerte einige Zeit ...



 
 
 
 


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Die erste Bucht war umringt von einer hohen Bergkette. Diese war so hoch, dass sie nicht einmal auf das Kameraformat samt flow passte. Wir mussten ganz nahe am Strand ankern, um später mit wenig Aufwand den Anker heben zu können. Die Küste fiel so steil wie die Felsen ab.

 

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Bei einer Dingitour entdeckten wir Höhlen, die ganz weit in den Berg geschnitten waren und wo man mit dem Dingi ein Stück rein fahren konnte. Trotz der wunderschönen Natur der Bucht, bot sie wenig Schutz gegen den aus Norden anrollenden Schwell, der sich um die Bergkette schlängelte.

 

Der angrenzende Wald war vor uns auch nicht sicher. Am Morgen ging es bis nach oben auf die Bergspitze, von wo wir eine tolle Aussicht auf die steile, bergige Küstenlandschaft Trinidads hatten. Leider blieb uns eine Bananenstaude, die uns auf dem Wegesrand anlachte, verwehrt. Ja Pech Birne, wenn Du dein Messer vergisst!!!

 

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Ein paar Meilen weiter nach Osten verbrachten wir den Nachmittag in einer für uns eher unspektakulären Bucht und am Abend ging es auf nach Tobago...

 

10. Mai – 19. Mai 2008 – Überfahrt nach Tobago und Aufenthalt

Zuerst lief alles wunderbar. Doch je weiter wir uns von der Küste Trinidads entfernten, desto stärker war der Einfluss der Strömung zu spüren. Wir segelten nur noch nach Norden anstatt nach Osten. Am Morgen war die Bilanz sehr deprimierend. Wir befanden uns zwar auf der Höhe von Tobago, aber immer noch 30 Meilen vom Ziel entfernt. Dann ließ der Wind auch noch nach, so dass wir mit einem Knoten nach Nordwest versetzt wurden. Also musste der Volvo ran. Doch nach zwei Stunden ging ihm die Luft aus. Er nahm kein Gas mehr an und die Drehzahl ging plötzlich von Halbgas auf AUS runter. Na, da war wieder Aufregung auf der flow angesagt. Alles wurde abgebaut, um an das gute Stück zu kommen. Nach einem Check stellte Marcus fest, dass alles in Ordnung war: Motoröl, Kühlwasser, keine Leckstellen an Dieselleitung, Filter sauber usw. Wir hatten keine Ahnung, warum er nicht mehr wollte. Doch der Wind blies nun plötzlich mit 25 Knoten. Wir setzten also Segel und kreuzten bis zum Abend in die Store Bay. Auf dem Weg dahin gesellte sich noch ein kleiner Begleiter zu uns. Er kontrollierte die Segelstellung und gab uns wichtige Tipps, wie´s besser gehen könnte. Manchmal ließ er sich aber nur von der Sonne verwöhnen und genoss die kostenlose Mitsegelgelegenheit...

 

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Store Bay ist der südwestlichste Punkt von Tobago. Und welch eine Freude, nachdem der Volvo wieder abgekühlt war, wollte er für unser Ankermanöver auch wieder anspringen.

Was wollte uns der Volvo sagen? Wir haben es so verstanden: He, wir sind ein Segelschiff, kein Motorsegler, also bitte, bei gutem Wind mich nicht quälen, sondern mal die Segel hochziehen!!!!

 

Das nahmen wir uns auch zu Herzen und so kreuzten wir am nächsten Tag fast bis zum Ankerplatz nach Chartlotteville. Und wir waren sehr froh, als der Anker in der Pirates Bay fiel, wo wir vor X Monaten schon mal mit dem Maxi Taxi von Scarborough aus waren und davon träumten hier vor Anker zu liegen.

Wir genossen die Ruhe an unserem Ankerplatz. Ein kleiner privater Strand war vor unserer „Haustür“. Riffe umlagerten uns mit vielen bunten Fischen und farbenfrohen Korallen. In den kleinen Lädchen gab es alles, was man brauchte, um es längere Zeit vor Anker auszuhalten.

 

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Wasser bekamen wir immer von den Fischern kostenlos. Ein freundliches Lächeln öffnet unglaublich viele Türen. Im Hintergrund sieht man die kleine Tankstelle, die nicht immer Benzin zu bieten hat. Man muss den richtigen Zeitpunkt eben abwarten: wenn nicht heute, dann eben übermorgen oder so...

 

 

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Der Strand, vor dem wir ankerten war traumhaft und menschenleer. Wir waren mal wieder außerhalb der Saison unterwegs. Das merkten wir auch bei einem unserer Ausflüge. Von Speyside aus fuhr kein Schiff nach Little Tobago - einem Vogel- und Tauchparadies. Wir waren die Einzigen, die dorthin wollten. Eigentlich hätten wir uns auch mit der flow dort vor Anker legen können. Uns schreckte aber die starke Strömung von vier Knoten (laut Seekarte) und der hohe Schwell ab. Im Nachhinein denken wir fast, dass wir wohl unsere Abenteuerlust in Südamerika komplett verschossen haben?

 

Da kein Schiff fuhr, lümmelten wir in Speyside noch ein bisschen auf einem Hotel-Steg herum. Im Hintergrund sieht man die Insel Little Tobago.

 

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Beim Rückweg zur Strasse, sahen wir am Strand dieses Schild, das vor den gefährlichen Quallen warnte, die wir an der Ostküste von Trinidad sahen. Diese Schilder hat die Regierung von Trinidad und Tobago an jedem öffentlichen Badestrand aufgestellt. 

 

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Von Speyside aus fuhren wir weiter - diesmal per Anhalter - bis zu den Argyle Falls. Mehrere Kaskaden laden dort zum Baden ein und wir hatten unseren Spaß ...

 

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Wir fühlten uns in Charlotteville sehr sicher und sehr wohl. Durch unsere regelmäßigen Spaziergänge in der Stadt waren uns einige Leute wohl bekannt. Zum Beispiel die Männer, die immer wieder mit einer Flasche Bier an der gleichen Ecke saßen. Aber auch die Frauen im Einkaufsladen oder im Internetcafe grüssten uns freundlich. Wir wechselten einige freundliche Worte und dann ging jeder seinen Weg.

 

Es war eine echt schöne Zeit. Wir genossen die friedliche Stimmung im Ort, herrliche Abendstimmungen, fanden jede Menge Mangos am Straßenrand und wanderten mal wieder durch Regenwald. Einmal kauften wir uns auch frischen Fisch, weil wir selbst nichts fingen...

 

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Irgendwann musste es auch von diesem idyllischen Plätzchen weiter gehen. Doch Tobago ließ uns nicht ganz los. Obwohl wir nach Margarita ausklariert hatten, segelten wir noch nach Plymouth, weil da am Abend Turtles (Leatherbacks) an den Strand landen sollten. Als wir den Strand noch bei Tageslicht abliefen, konnten wir uns dies nicht vorstellen. Ein großes Hotel war direkt am Strand errichtet und nur wenige Plätzchen erschienen uns als ungestört. Doch am Abend war es wirklich so, dass drei Schildkröten an die Orte kamen, wo das wenigste Licht auf den Strand fiel. Noch einmal erlebten wir dieses beeindruckende Schauspiel. Zahlreiche Hotelgäste waren auch dabei. Glücklicherweise waren Guides am Strand, die den Touristen sagten was erlaubt ist und was nicht. Alle Leute waren ebenso beeindruckt wie wir und verhielten sich respektvoll den Tieren gegenüber.

 

Und dann am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von der östlichen Karibik und nahmen mit sehr gutem Wind Kurs auf Los Testigos. Ein kleiner Archipel, nur 100 Meilen von Tobago entfernt....

 

 

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